Veranstaltungshinweis > 23.08.2022, 19:00 Uhr

Wohin gehen die Toten?

Jenseitsvorstellungen als Trost in Dieseitszumutungen

Wohin gehen die Toten? Mit dieser Frage kommt Dr. Dirk Pörschmann, Direktor des Museums für Sepulkralkultur, am Dienstag, 23. August, um 19 Uhr in das künstliche Paradies von Poem of Pearls. In jeder Kultur und Religion gibt es einen Ort für die Toten. Das ist tröstlich für die Lebenden. Wirklich? Mit Moderatorin Kerstin Leitschuh von der Citypastoral spricht Dirk Pörschman in der Elisabethkirche darüber, wie die Vorstellung eines Jenseits uns helfen kann, die Zumutungen des Lebens besser zu verkraften.

 

Für Pörschmann sind Rituale der Bestattung und Trauer "anthropologische Konstanten", das heißt etwas, das wesentlich und beständig zum Menschsein gehört: "Zu allen Zeiten kümmerten sich Menschen um ihre Toten. Dabei stellt sich die Frage: Wohin gehen die Toten?" Die Religionen haben dafür unterschiedlichste Jenseitsvorstellungen entwickelt. In jeder Kultur gibt es einen Ort für die Toten, der sich in einem Jenseits befindet, und das hält Pörschmann für tröstlich: "Dem unabänderlichen Ende des irdischen Lebens wird eine wie auch immer geartete Fortsetzung im Jenseits entgegengesetzt."

 

Wie kann die Vorstellung eines Jenseits uns helfen, die Zumutungen des Lebens besser zu verkraften? Wo hindert uns eine Vertröstung auf das Himmelreich, Trost im Diesseits zu suchen und zu finden? Darüber will Dr. Dirk Pörschmann mit Moderatorin Kerstin Leitschuh und dem Publikum ins Gespräch kommen.

Kommen Sie und reden Sie mit!

Für Kerstin Leitschuh ist der Raum von Poem of Pearls nicht nur ein guter Ort für die Stille, sondern auch ein guter Ort für das Gespräch. "Kommen Sie und reden Sie mit!“, lädt Leitschuh am Dienstag, 23. August, um 19 Uhr in die Elisabethkirche ein. Die Moderatorin ist seit Anfang 2022 Referentin für Citypastoral in Kassel.

Dr. Dirk Pörschmannn:

Dr. Dirk Pörschmann, geboren 1970 in Worms am Rhein, leitet seit Januar 2018 das Museum und Zentralinstitut für Sepulkralkultur in Kassel. Zudem ist er Geschäftsführer des Trägervereins, der 1951 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. Dirk Pörschmann hat an den Universitäten Heidelberg, und Bochum Kunstgeschichte, Soziologie, Geschichte und Philosophie studiert und den akademischen Grad eines Magister Artium (M. A.) erworben. Anschließend hat er an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe in Kunstwissenschaften promoviert. Von 2005 bis 2009 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel. Neben zahlreichen universitären Lehraufträgen und Veröffentlichungen zu kunst-, kultur- und medienwissenschaftlichen Themen befasst er sich seit 1999 in theoretischer wie angewandter Weise mit aktuellen Methoden der Kunstvermittlung. Von 2010–2016 war er bei der im Jahr 2008 in Düsseldorf gegründeten Zero Foundation beschäftigt und im Rahmen von internationalen Projekten vor allem als Kurator, Autor und Herausgeber tätig.

Das Dienstagabendgespräch
Der Dienstagabend und die Samstagsmatinee sind im wöchentlichen Wechsel die Gesprächstreffen im Begleitprogramm der Kunstinstallation. Mit „Poem of Pearls“ hat die Künstlerin Birthe Blauth im documenta-Sommer 2022 die Elisabethkirche vom 4. Juni bis 2. Oktober in ein künstliches Paradies verwandelt. Poem of Pearls lädt die Besucher*innen dazu ein, eine Reise zu unternehmen, die äußerlich mit dem Weg über das aufgezeichnete Labyrinth auf dem Vorplatz beginnt und dann durch eine Transitzone in den künstlichen Paradiesgarten führt. In der Mitte des Raums steht eine große Schale voll echter Perlen, Symbol für die Seele. Die Perlen geben der Installation den Namen: „Poem of Pearls“.

Der Eintritt ist frei. Über eine Spende freuen sich die Veranstalter.

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Foto: Museum für Sepulkralkultur, Kassel 
Foto: Museum für Sepulkralkultur, Kassel
Ihr Ansprechpartner:

Christoph Baumanns