Bazon Brock

Künstler als gnadenlose Konkurrenten Gottes

Vom Kunstpaulus zum Kunstsaulus

Sonntag, 23. Juli 2017   |   16:30 Uhr   |   Elisabethkirche

Eintritt frei. Über eine Spende freuen sich die Veranstalter.

"Seit etlichen Jahren ist eine merkwürdige Verschiebung im Umgang mit Kunstwerken zu bemerken. Das dürfte inzwischen fast jedem aufgefallen sein, der in moderne Museen geht, die Tempel der Kunst. Dort ist ein Verhalten den angeblich autonomen Kunstwerken der Moderne gegenüber gang und gäbe, das man früher in Sakralräumen angemessen fand, obwohl ja die Autonomie der modernen Kunst gerade aus der Fähigkeit des Künstlers begründet wird, der sakralen Aura, der theologischen Kontexte entraten zu können." Das schreibt Bazon Brock in Kapitel III "Fishing for Complications: Probleme verbinden" seiner gesammelten Schriften (Dumont 2002).


Und in seinem Buch "Ästhetik gegen erzwungene Unmittelbarkeit, Die Gottsucherbande" schreibt er: "Die positivste Wirkung der Kunst für die Menschen liegt zweifellos darin, dass mit ihr die einzelnen Erscheinungen der Lebenswelt in so vielfältiger Weise unterscheidbar und damit bedeutungsvoll gemacht werden können, wie durch kein anderes Gefüge menschlichen Handelns und Erlebens."


Zwischen den beiden Polen - aus der sakralen Aura entraten sein und etwas bedeutungsvoll machen - erkundet Bazon Brock mit seinem leidenschaftlichen Denken die Konkurrenzwelten von Kunst und Gott.


Denker im Dienst und Künstler ohne Werk
Bazon Brock, Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Weitere Professuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965–1976) und der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977–1980). 1992 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Eidgenössisch Technischen Hochschule, Zürich und 2012 die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 2014 bekam er die Honorarprofessur für Prophetie an der HBKsaar, Saarbrücken und 2016 wurde ihm der Von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal verliehen. Er entwickelte die Methode des »Action Teaching«, bei dem der Seminarraum zur Bühne für Selbst- und Fremdinszenierungen wird. Von 1968 bis 1992 führte er in Kassel die von ihm begründeten documenta-Besucherschulen durch. Von 2010 bis 2013 leitete er das Studienangebot „Der professionalisierte Bürger“ an der HfG Karlsruhe. Rund 2500 Veranstaltungen und Aktionslehrstücke; zuletzt „Lustmarsch durchs Theoriegelände“ (2006, in elf Museen). Er repräsentiert das „Institut für theoretische Kunst, Universalpoesie und Prognostik“, und ist Gründer der Denkerei / Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand mit Sitz in Berlin.

Der Vortrag Bazon Brock "Künstler als gnadenlose Konkurrenten Gottes" zum Nachlesen

Zahlreiche Gäste fragten, wo die Überlegungen, Thesen, Inspirationen, die Bazon Brock am 23. Juli in der Elisabethkirche frei vortrug und die wir zu unserem Bedauern nicht aufzeichnen konnten, nachzuhören oder nachzulesen wären. Wir haben die Frage an Bazon Brock weitergeleitet. Seine Antwort: "Es ist alles in meinem Buch 'Theoreme - Er lebte, liebte, lehrte und starb. Was hat er sich dabei gedacht?' nachzulesen, das 2016 im Verlag der Buchhandlung Walther König erschien.

Foto__bazonbrock.de 
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