Jens Josef und Uli Götte

Auf eine halbe Stunde Musik: Flötenmonster, Genese, Farblaut G

Mit Musik zur Ruhe kommen

Donnerstag, 21. September 2017   |   19:00 bis 19:30 Uhr   |   Elisabethkirche


Eintritt frei. Über eine Spende freuen sich die Veranstalter.

Jens Josef (1967): „Flötenmonster“

 

Ulli Götte (1954): „Genese“

                            „Farblaut G“

   

Jens Josef, Flöten
Ulli Götte, Klavier, Elektronik


Der Komponist und Flötist Jens Josef von der Musikakadamie „Louis Spohr“ der Stadt Kassel bestreitet zusammen mit dem weit über Kassel hinaus bekannten Komponisten von Minimal Music Ulli Götte die letzte „halbe Stunde Musik“ donnerstags in der Elisabethkirche. 


Zu hören sind die Eigenkompositionen „Flötenmonster“ (Jens Josef), „Genese“ und „Farblaut G“ (Ulli Götte). Musik- und Kunstbegeisterte dürfen sich auf diese außergewöhnliche halbe Stunde Musik freuen. 


Für die Künstlerin Anne Gathmann ist Minimal Music eine der Musikarten, die in besonderer Weise geeignet sind, den Resonanzraum, den ihre Installation eröffnet, zu füllen.


Zur Ruhe kommen – dem ist die halbe Stunde Musik gewidmet, die jeweils donnerstags ab 19 Uhr live in der Elisabethkirche erklingt. Studierende der Musikakademie der Stadt Kassel bringen Stücke zur Aufführung, von denen einige speziell für den Kirchraum mit der Installation "Statik der Resonanz" auswählt werden.

Jens Josef

Jens Josef, Jahrgang 1967, ist ausgebildeter Flötist, als Komponist jedoch weitgehend Autodidakt. Er studierte Flöte an der Musikhochschule Frankfurt am Main bei Petr Brock und Paul Dahme und schloss sein Studium 1997 mit dem Konzertexamen ab. Wichtige Impulse vermittelte ihm darüber hinaus Andras Adorjan. Seinem Weg als Komponist liegen gründliche Kenntnisse der Musiktheorie zugrunde, die er bei Karl-Josef Müller studierte. Entscheidende künstlerische Anregungen erhielt er von Rainer Kunad und Gerhard Müller-Hornbach.


Nach Stationen an der Akademie für Tonkunst Darmstadt (2000 bis 2006) und an der Musikhochschule in Frankfurt am Main (2003 bis 2006) leitet Jens Josef heute die Flötenklasse der Musikakademie Kassel. Er ist Gründungsmitglied der FGNM – Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik.


An der Musik von Jens Josef fällt als erstes ihre Spielfreudigkeit, Vitalität und Sinnlichkeit auf. Der Komponist erlebt Musik als Interpret – er ist konzertierender Flötist – und konnte schon früh Interpretationen seiner Werke hören. Vielleicht kommt es daher, dass für sein Empfinden Musik etwas Greifbares und unmittelbar Erlebbares haben muss. Sein Ziel ist zu schreiben, was tatsächlich hörbar wird, und es soll seinem Hörer bei aufmerksamem Zuhören möglich sein, die  Entfaltung des Werkes mitzuvollziehen. Jens Josefs Weg dahin führt nicht zum Bruch, sondern zu einer immer wieder neuen Auseinandersetzung mit der Tradition, durch die er seine eigene Melodik, Harmonik und Rhythmik als zentrale Parameter gewinnt. Diese Grundlage bestimmt die Struktur seiner Stücke, in denen sich Inspiration mit strenger Konstruktion verbindet: Aus einem Spiel mit prägnanten Motiven entstehen in sich geschlossene Werke mit einer großen Vielfalt an Stimmungen und Farben.


Josefs Werkverzeichnis umfasst inzwischen über 70 Opuszahlen: Zwei Opern, Kammermusik in sehr unterschiedlichen Besetzungen, Orchesterwerke, Lieder und Chormusik. Zu seinen Hauptwerken gehören das Oratorium „Vor langer Zeit“ (1996-2000), das „Konzert für Orchester“ (1997), eine Kammersymphonie (2000), die „Liebeslieder“ für Sopran und Kammerensemble (2000), die Kammeroper „Headline: Orpheus“ (2002) und die Oper „AIAS“ (2005).

Uli Götte

Freier Komponist, Musiker und Musikwissenschaftler in Kassel. Primäre künstlerische Arbeitsfelder: Neue Musik, außereuropäische Musik und Jazz. Schwerpunkte sind die Minimal Music sowie javanische Gamelan-Musik. Er gründete 1997 die Reihe Internationales Minimal Music Festival. Götte ist auch Künstlerischer Leiter des ersten Gamelan-Festivals in Kassel 2013.


Götte ist Gründer und Leiter des Ensembles in process, des Youth World Music Orchestra, der Kasseler Gamelan-Formation Manyar Sewu sowie als Solist konzertant tätig.


Letzte und aktuelle internationale Projekte an Universitäten, Musik-Konservatorien und Schulen:

– 2011 Konzerte und Workshops in Riga (Lettland)

– 2013 Gastprofessur in Hiroshima (Japan)

– 2014 Konzerte und Workshops in Kocaeli (Türkei)

– 2015 Gastprofessur in Hiroshima (Japan)

– 2016 Dozentur an der ISI Yogyakarta (Indonesien)

– 2016 Konzert in Vilnius (GAIDA-Festival)(Litauen)

– 2017 Gründung des Zentrums für Interkulturelle Musik


Seit Februar 2017 auch freier Mitarbeiter des Education-Programms der Elbphilharmonie Hamburg.


Zahlreiche Kammermusik- und Orchesterwerke, Solo-Stücke, mehrere multimediale Projekte, Kompositionen für Gamelan, Klanginstallation u.v.m.


Kulturpreis der Stadt Kassel 2002.


Konzerte sowie künstlerische und pädagogische Projekte im In- und Ausland.


Promotion in Musikwissenschaft. Buch-Publikationen insbesondere zu den Themenfeldern Minimal Music und Rhythmus.


Aktuelle Schrift: Wiederholung – eine fundamentale (ästhetische) Kategorie der Musik (Veröffentlichung voraussichtlich Juli 2017)

 
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